Leine Zeitung vom 31.Mai 2011: hages läßt einfach nicht locker

Ganz Bokeloh – so schien es – ist auf den Beinen gewesen. Und dazu wuchs die Bevölkerungszahl des 2300-Seelen-Ortes temporär um fast die Hälfte. Den Grund kennen die Bokeloher schon – auch die weniger Sportinteressierten: Zum Sparkassen-Triathlon herrscht jedes Jahr Ausnahmezustand. Zugeparkte Straßen, Helfer aus vielen Bereichen des Ortes und rund 800 Aktive mit fast ebenso vielen Betreuern haben auch die 11. Auflage zu einem Ausdauerspektakel gemacht.

 

Die Triathleten lieben die Veranstaltung, nicht nur weil sie nach dem Frühjahr zumeist die Triathlon-Saison einläutet. Die familiäre Atmosphäre auf dem Gelände am Freibad überzeugt alle .Chef-Organisator Heinz Wellmann wurde nie müde, fast alle Finisher beim Zieleinlauf auch namentlich zu begrüßen, mit Kuchen und anderen Köstlichkeiten von Dorfbäcker und Mitorganisator Horst Weber oder dem neuen Sponsor Erdinger könnten sich die Athleten nach getaner Arbeit  stärken. Doch davor stand der Wettkampf, und auch da überzeugten die Bokeloher. Die offene Wertung und damit den Gesamtsieg entschied Marc-André Hages für sich. Nach 1:01:23 Stunden hatte er die 700 Meter im Wasser, die 21,1-Kilometer-Rad-Schleife über den Düdinghauser Berg und die 5,4-Laufkilometer absolviert. „Ich bereite mich gerade auf den Ironman Frankfurt vor und habe auch heute Morgen noch trainiert. Darum war ich nicht ganz locker“, sagte Hages im Ziel. Doch um den Wolfenbütteler Hendrik Becker um 43 Sekunden auf Distanz zu halten, reichte es. Sven Weber, der sein Heimrennen schon mehrmals gewann, verlor Platz zwei beim Laufen und kam nach 1:03:13 Stunden als Vierter an. Auch Daniel Kranz (9./1:05:04), nach dem Schwimmen noch Erster, kam noch unter die besten Zehn. Alle ihre Vereinskolleginnen übertrumpft hat Clara Sophia Ahrbecker. Während der Rest der TSV-Damen es sich im Ziel gutgehen ließ, ging sie im Feld der A-Jugend an den Start, für die es in Bokeloh auch um die Niedersachsen-Titel ging. Das Duell mit der Hildesheimerin Tabea Fricke um den Titel verlor die Bokeloherin in 1:13:03 Stunden zwar um 75 Sekunden, an dritter Stelle der offenen Gesamtwertung lag sie dennoch. Scarlett Tegtmeier, die im Frauen-Rennen 1:14:37 Stunden vorgelegt hatte, rutschte auf Platz fünf – auch weil sie beim Laufen leicht umknickte, aber sich dennoch durchkämpfte. „Einen Triathlon habe ich erst einmal aufgegeben, aber nur weil mein Rad nach einem Sturz kaputt war. Sonst gibt es Aufgeben nicht“, sagte Tegtmeier. Jennifer Göing, die erst seit zwei Jahren im Triathlon-Zirkus dabei ist, in 1:16:21 als Zehnte sowie die Neustädterin Marta Swiatlon (12./1:16:42) schafften es ebenso ins erste Dutzend. Zu Gast war in Bokeloh auch die Landesliga, die auf die Rekordzahl von 37 Herren- und 13 Damen-Teams angewachsen ist. Im ersten Rennen dieser vierteiligen Serie kamen die Herren des TSV Bokeloh II auf Rang elf. Lukas Piatczyc (1:08:59) und Maurice Bruns (1:09:29) waren die Besten aus dem TSVLiga-Quintett.